Hochzeitsdienstleister wachsen leider nicht auf Bäumen
Wer sich dazu entschließt, zu heiraten, der wird meist schon nach kurzer Zeit von der Menge an Arbeit und Entscheidungen, die zu treffen sind, überwältigt. Das Hochzeitsdatum rückt immer näher und es sind noch gefühlt 1000 Sachen zu erledigen. Ich schätze Mal, ich spreche euch da aus der Seele. Es tummeln sich einfach wahnsinnig viele Hochzeitsdienstleister in diesem Bereich und die Entscheidung, wen man nimmt, fällt echt nicht leicht.
Schließlich soll an einem so wichtigen Tag alles zu euch passen und auch ein stimmiges Bild ergeben. Man will außerdem weder zu viel bezahlen noch sich mit schlechter Qualität zufriedengeben und menschlich muss es ja auch passen. Wie soll man sich da zurechtfinden in diesem Dschungel aus Hochzeitsdienstleistern?
Von Gierschlümpfen und Billigheimern
Ich kannte mal einen Floristen, der für einen hübschen Blumenstrauß ca. 15,- bis 20,- Euro genommen hat. Wurde das gleiche Gebinde jedoch als „Brautstrauß“ verkauft, dann wollte er locker über 100 Euro dafür haben. Nichts gegen Floristen, die meisten sind sicherlich respektable und seriöse Vertreter dieses schönen Handwerks. Außerdem wollen wir schließlich alle mit unserem Beruf (über)leben können.
Dennoch sollte man bei der Wahl der Hochzeitsdienstleister unter anderem auch auf den Preis schauen, damit man nicht übers Ohr gehauen wird. Denn so manche Anbieter aller Art, die sich rund um das Thema Hochzeit tummeln, nehmen den 3- bis 10-fachen Preis ihres Produktes oder ihrer Dienstleistung nur weil es ums heiraten geht. Dadurch können die Kosten der Hochzeit dann schnell Mal explodieren…
Dann gibt es da auch noch das gegenteilige Extrem. Menschen, die ihre Leistung zu einem absoluten Billigpreis anbieten (meistens betreiben diese ihr Gewerbe nur nebenbei als Hobby, neben ihrem Hauptberuf). Oftmals hapert es dann an der Qualität.
Mitunter werden den Kunden versteckte Kosten auferlegt, die man erst beim Blick aufs Kleingedruckte wahrnimmt oder Dinge als Inklusivleistungen verkauft, die eigentlich selbstverständlich sein sollten (Beispiel: „Unsere Mitarbeiter tragen auf Ihrer Hochzeit angemessene Kleidung“).
Doch wie findet man sich zurecht in dieser Masse an Anbietern im Bereich Hochzeit? Und Mal ganz abgesehen vom Preis: wie erkennt man Qualität? Und wer passt zu den eigenen Wünschen und Vorstellungen?
Welche Möglichkeiten gibt es denn, die passenden Hochzeitsdienstleister für die eigene Traumhochzeit zu finden?
1. Zurechtfinden in Suchmaschinen
Die häufigste Methode, ein Produkt oder einen Dienstleister zu finden, ist wohl den Begriff bei Suchmaschinen wie Google, Bing oder DuckDuckGo einzugeben.
Am besten ist es dabei, die Suchbegriffe möglichst genau einzugeben und nicht nach DJs, Deko oder Fotografen zu suchen, sondern „DJ Hochzeit Bochum „, „Deko Hochzeit Vintage preiswert“ oder „Hochzeitsfotograf Essen“ einzugeben. Das erspart einem den Frust, erstmal alle aussortieren zu müssen, die ihre Leistung gar nicht auf Hochzeiten bezogen anbieten.
Danach heißt es: auf sich wirken lassen und vergleichen. Ich würde mir immer mindestens die ersten 5 bis 10 Einträge anschauen. Gerade wenn man sich mit dem Thema noch nicht auskennt, muss man erstmal ein Gefühl dafür bekommen, was die Anbieter ausmacht und voneinander unterscheidet.
Wie wirkt derjenige auf mich? Kommt er authentisch rüber? Finde ich mich in den Beschreibungen, Bildern usw wieder? Möchte ich in den nächsten Monaten und ggf am Hochzeitstag immer wieder mit diesem Menschen zu tun haben? Ich glaube, das eigene Bauchgefühl ist da ein ganz guter Indikator dafür ob die Chemie stimmt. Auch wenn eine Homepage immer nur bedingt aussagekräftig ist, so spüren wir doch meistens beim lesen wofür ein Einzelunternehmer oder eine Firma steht.
Den Verstand sollte man natürlich auch nicht außen vor lassen: beschreibt derjenige detailliert, was er mir zu bieten hat bzw. was ich für mein Geld bekomme? Gibt es womöglich versteckte Kosten im Kleingedruckten? Kann man sich vorab unverbindlich kennenlernen? All das sind wichtige Fragen, die man nach Möglichkeit schon beim Anschauen der Webseite, spätestens jedoch nach dem ersten Kontakt beantwortet haben sollte. Je nach Hochzeitsdienstleister sollte auch vorab eine Kostprobe (z.b. des Essens, der Deko, der Tischkarten etc.) möglich sein.
2. Portale in die Hochzeitswelt
Wer keine Lust hat, für jeden Anbieter eine eigene Suche durchzuführen kann auch auf Hochzeitsportale zurück greifen.
Auf Portalen wie:
- Hochzeitsportal24.de
- Weddingbible.de
- Hochzeitsportal-Ruhrgebiet.de
oder anderen Portalen dieser Art findet man eine Vielzahl von Dienstleistern zu jedem gewünschten Bereich und stößt womöglich auf Anregungen und Ideen, auf die man bisher noch gar nicht gekommen ist.
Anschauen, vergleichen und aussuchen muss man zwar dennoch selbst, aber man hat die Hochzeitsdienstleister schon in Kategorien sortiert vorliegen, was das vergleichen etwas erleichtert.
3. Reinstürzen ins Getümmel – Erfahrungen mit Hochzeitsmessen aus erster Hand
Es finden jedes Jahr unzählige Messen zum Thema Hochzeit statt. Von großen Messen auf Messegeländen mit über 100 Hochzeitsdienstleistern, für die man in der Regel 15 bis 20 Euro Eintritt bezahlen muss bis hin zu kleinen, privat veranstalteten Messen mit nur wenigen Ausstellern. Diese finden oft in Scheunen, Hinterhöfen oder Hotels statt.
Der Vorteil liegt natürlich darin, dass man die Dienstleister persönlich sieht und kennen lernt. Man kann innerhalb von wenigen Stunden viele Vorgespräche führen und direkt vergleichen. Das Ganze fühlt sich an wie eine Art Speed Dating. Man kann sich Arbeiten zeigen lassen, die Personen auf sich wirken lassen, stöbern, ausprobieren, anfassen (also Kleider, Fotobücher, Einladungskarten usw.).
Allerdings sind solche Messen auch sehr anstrengend.
Man geht von Stand zu Stand und ist nach spätestens 2 Stunden total überfordert von der Menge an Menschen, Informationen und Eindrücken. Irgendwann ist man dann nicht mehr aufnahmefähig und mag nicht noch ein weiteres Gespräch führen, wenn man schon gefühlte 500 davon hatte und unzählige Male die Frage: „Habt ihr euch denn schon für eine der Locations entschieden?“ beantwortet hat.
Die großen Messen bieten aber den Vorteil, dass man sich direkt 10 oder mehr Anbieter einer Kategorie anschauen und massenhaft Material mit nach Hause schleppen kann. Entscheiden oder sogar sich etwas aufschwatzen lassen sollte man sich aber auf keinen Fall.
Die guten Hochzeitsdienstleister haben das auch schlichtweg nicht nötig, sondern beraten lediglich, ohne aufdringlich zu sein.
Bei den kleineren Messen gibt es weniger Auswahl an Ausstellern. Dafür geht es dabei meist ruhiger und familiärer zu. Außerdem ist es dort entspannter und sie sind in der Regel kostenlos, ein Beispiel sind die „Ganz ich für dich“ Messen, die jährlich in Hattingen, Heiligenhaus, Bottrop und Witten stattfinden.
Ein Nachteil von Messen im Allgemeinen ist zwar, dass man dort nur die Anbieter sieht, die sich einen Stand leisten können und wollen, über die Qualität der Arbeit sagt das nichts aus. Aber man bekommt einen schönen Überblick über die Vielfalt an unterschiedlichen Hochzeitsdienstleistern.
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Egal, auf welchem Wege man die für sich passenden Hochzeitsdienstleister findet, ich denke man sollte immer möglichst klar kommunizieren, was man sich wünscht. Welche Art von Hochzeit möchte man haben? Gibt es ein Motto? Wie soll das Brautkleid, die Deko, das Essen und die Hochzeitstorte aussehen? Welche Art von Fotos wünscht man sich und was ist einem besonders wichtig dabei? Welche Musik soll gespielt werden?
Wenn ihr wisst, was ihr wollt und das auch klar ausdrückt, dann ist die Chance größer, dass ihr das auch bekommt bzw. dass euch die Dienstleister sagen können was möglich ist – und was eben nicht. Ein guter Dienstleister wird ehrlich zu euch sein.
Thomas und Bianca von Deine Hochzeit Deluxe zum Thema 3 Wege um passende Hochzeitsdienstleister zu finden